Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre sind vortrefflich gestaltet und fügen sich harmonisch in den Raum. Sie entstanden um 1755, sind aus Holz gefertigt und marmoriert.

Bei der letzten Renovierung wurde die ursprünglich grüne Marmorierung an den Säulen des Hochaltars freigelegt und wieder aufpoliert, so dass sie den Eindruck von echtem Marmor erweckt. Das große Altarbild stellt die Anbetung des göttlichen Kindes durch die Heiligen drei Könige dar. Dieses Gemälde malte in Öl auf Leinwand B. Otterpohl im Jahre 1924 in München für die Pfarrkirche in Kutzenhausen. Es ist eine sehr gute Kopie des berühmten Gemäldes “Anbetung des Kindes”, das der italienische Maler Giovanni Battista Tiepolo (1696- 1770) schuf. Franz Martin Kuen war ein Schüler dieses berühmten Meisters in Venedig. Das Original befindet sich in der Alten Pinakothek in München. Das frühere Altarbild zeigte den Kirchenpatron St. Nikolaus, gemalt im Nazarener-Stil.

Auf den Türbögen zu beiden Seiten des Altares steht je eine 160 cm hohe, aus Holz geschnitzte, weiß gefasste Statue; links die hl. Katharina von Alexandrien, rechts die hl. Margareta von Cortona. Sie stammen wahrscheinlich von dem berühmten Bildschnitzer Johann Michael Fischer aus Dillingen.

Der rechte Seitenaltar zeigt im Altarbild den hl. Vitus. Kessel, Haken und Ruten weisen auf die zahlreichen Marter hin, denen der jugendliche Blutzeuge ausgesetzt war. Ein Engel bringt ihm den Palmzweig, das Zeichen des siegreich überstandenen Martyriums. Der hl. Vitus gehört zu den 14 Nothelfern und ist in der Pfarrkirche Kutzenhausen auch noch als Halbfigur in einem Kessel dargestellt.

Das Gemälde im Auszug zeigt den hl. Franz Xaver in Jesuitenkleidung, wie er predigt oder einen Inder tauft. Das Kreuz in der Hand als Attribut kennzeichnet ihn als den großen Missionar.

Den rechten Seitenaltar schmückt auch eine besonders schöne Pieta, eine Holzschnitzarbeit aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sie ist also älter als die Kirche. Das Kunstwerk von einem unbekannten Meister zeigt die trauernde Muttergottes mit dem vom Kreuz abgenommenen Leichnam ihres Sohnes auf dem Schoß.

Der linke Seitenaltar zeigt im Altarbild die Heilige Familie auf der Flucht nach Ägypten. Das Gemälde wurde ebenso wie das Altarbild des Hochaltares von B. Otterpohl in München im Jahre 1925 in Öl auf Leinwand für die Pfarrkirche Kutzenhausen gemalt. Es ist eine Kopie eines Werkes des niederländischen Malers Jan van Dyck (1599-1641).

Das Bild im Auszug stellt den hl. Johannes Nepomuk als Prager Domherrn mit Kreuz und Palmzweig in den Händen dar. Ein großer Strahlenkranz umgibt sein Haupt.

Der neue Zelebrationsaltar schmückt seit dem Fronleichnamsfest des Jahres 1978 die Pfarrkirche in Kutzenhausen. Pfarrer Anton Scherer ließ ihn von der Kirchenverwaltung bei der Kirchenmalerfirma Josef Lang zu Lechbruck in Auftrag geben, um entsprechend den liturgischen
Richtlinien des II. Vatikanischen Konzils die Messe zum Volk zugewandt feiern zu können. Bei der Innenrenovierung 1999 wurde der Altar neu gefasst, so dass er sich in das Farbkonzept der anderen Altäre einfügt.

Quelle: Kirchenführer Kutzenhausen, Verfasser Lorenz Fleiner und Martin Rudolph