Liebe Mitchristinnen! Liebe Mitchristen!
In der neutestamentlichen Lesung aus der Apostelgeschichte Kapitel 1 befinden sich die NachfolgerInnen in einer Art Wartestatus. Betend erwarten sie die Zukunft. Eine Zukunft, die Gott
ihnen schenken wird.

Immer wieder bin ich erstaunt wie sich die Heilige Schrift in Zeiten der Pandemie mir neu erschließt. Die Lesung des 7. Sonntags nach Ostern zeigt uns einen Zwischenzustand auf, in dem sich die Jünger und Jüngerinnen Jesu zwischen Himmelfahrt und Pfingsten befinden. Kann diese Situation uns, die wir auch in einem Zwischenzustand zwischen „nicht mehr wie es war“ aber auch nicht klar „wie es sein wird“ befinden, im Glauben stärken?

Ich glaube JA! Es heißt in der Apostelgeschichte, dass der ständige Aufenthaltsort, den die Jünger und Jüngerinnen Jesu gewählt hatten ihr Rückzugsort war. Eine einmütige betende, auf Gott hoffende Gemeinschaft. Die letzten Wochen, als „Stay at home“ angesagt war, durften viele erleben wie dieser Rückzugsort zur Hauskirche wurde. So mancher von uns hat den inneren Rückzugsort, die eigene innere Kapelle, den inneren heiligen Raum in sich neu entdeckt und belebt.

Geistliche Schätze, die uns in der Bedrängnis und Zeiten der Unsicherheit geschenkt wurden.

Zu einer einmütigen betenden Gemeinschaft lädt uns an diesem Sonntag Papst Franziskus ein. „Alles ist mit allem verbunden“, dieses schlichte Statement von Papst Franziskus in seiner Enzyklika
„Laudato si“ ist heute aktueller denn je. Fünf Jahre sind es, seit diese Lehrschrift zu sozialen und ökologischen Fragen veröffentlicht wurde.

Aus diesem Anlass lädt der Papst diesen Sonntag, den 24. Mai 2020, 12 Uhr mittags zum gemeinsamen Gebet für die Schöpfung ein.

Möge viel Segen auf diesem Gebet liegen und bewirken, dass ein jeder von uns, da wo wir sind, Sorge trägt für das „eine Haus, die Erde“. Dankbar Gott dem Schöpfer für die Schöpfung und selbst den schöpferischen Auftrag mitzugestalten. So sei es!

So grüße ich Sie herzlich

Ihre Claudia Possi
Gemeindereferentin in der PG Dietkirch